This page is only available in German.

Forschungsprojekt Is your mind set?!

Zwei Schilder mit den Worten Mind und Set

Zusammenfassung

Das Projekt „Is your mind set?“ beschäftigt sich mit der Bedeutung von Mindsets für aktives, selbstgesteuertes Lernen (SRL) sowie für den akademischen Erfolg. Unter Mindsets werden persönliche Überzeugungen und Denkweisen über bestimmte Fähigkeiten verstanden, die unser Verhalten beeinflussen. Zum Beispiel können Menschen unterschiedliche Annahmen darüber haben, wie veränderbar Fähigkeiten wie Intelligenz sind. Bisherige Studien im Projekt (Hertel et al., 2024; Hertel & Karlen, 2021) konnten zeigen, dass Mindsets bei SRL sowie akademischem Erfolg eine wichtige Rolle spielen und Studierende mit der Überzeugung, dass Lernen gelernt werden kann und für die Leistung wichtig ist („SRL-Theory“) eine positivere Einstellung zum Lernen aufwiesen, bessere Studienleistungen erzielten und häufiger selbstreguliert lernten.

Die E-CER Initiative

Die E-CER-Initiative (EARLI Centre for Excellence in Research) fördert internationale, spezialisierte Forschungsnetzwerke im Bereich der Bildungsforschung. Ein solches Forschungsnetzwerk mit dem Titel „Is Your Mind Set? Conceptual and Methodological Extensions of Mindset Research“ befasst sich seit 2024 unter der Leitung von Silke Hertel und Yves Karlen mit aktuellen Forschungsanliegen im Bereich Mindsets – den Denkweisen und Überzeugungen zu Fähigkeiten und Erfolg, die eine zentrale Rolle im Lernprozess spielen. Das Netzwerk vereint führende Mindset-Forschende aus ganz Europa, die ihre Expertise aus unterschiedlichsten Disziplinen einbringen. Das Hauptziel des E-CER ist es, ein tieferes Verständnis für den Einfluss von Mindsets auf das Lernen zu gewinnen. Darüber hinaus strebt das Netzwerk an, Instrumente zur Messung von Mindsets zu entwickeln und gezielte Interventionen zu entwerfen, die es ermöglichen, die Mindsets von Lernenden positiv zu beeinflussen und ihre Lernprozesse zu fördern.

Logo mit Titel „Is your mind set?"

Zugehörige Publikationen

Hertel et al. (2024)

Der Artikel beschreibt drei Studien, die sich mit der Bedeutung von Mindsets (Denkweisen und Überzeugungen) für selbstreguliertes Lernen (SRL) und akademischen Erfolg befassen. Ziel war es, als Erste überhaupt, Mindset-Profile (also Konfigurationen unterschiedlicher Mindsets) zu SRL und Intelligenz zu identifizieren und ihre Beziehung zu Lernverhalten, studienbezogenen Überzeugungen und akademische Leistungen zu untersuchen. Insgesamt nahmen 633 Studierende teil. Als Ergebnis wurden drei Mindset-Profile identifiziert: Studierende glaubten entweder wenig an die Veränderbarkeit von Intelligenz und Lernstrategien („Entity-Theory“), hielten vor allem Lernstrategien für veränderbar, Intelligenz aber weniger („Balanced-Theory“) oder glaubten sehr stark an die Veränderbarkeit und Wichtigkeit von Lernen („SRL-Theory“). Studierende mit SRL Theory Profil zeigten eine positivere Einstellung zum Lernen, bessere Studienleistungen und lernten häufiger selbstreguliert.

https://doi.org/10.1016/j.learninstruc.2023.101850&nbsp

Hertel & Karlen (2021)

In der Studie wurde untersucht, wie sich implizite Theorien (Mindsets) von Studierenden bezüglich der Veränderbarkeit und Relevanz von selbstreguliertem Lernen (SRL) als Fähigkeit auf ihr tatsächliches SRL auswirken. Wie erwartet, waren die impliziten Theorien von SRL stärker mit Leistungszielen, Lernstrategien und dem metakognitiven Wissen der Studierenden verknüpft als die impliziten Theorien zur Intelligenz. Zudem hingen die impliziten Theorien zu SRL kaum mit demographischen Merkmalen oder Persönlichkeitseigenschaften der Studierenden zusammen. 

https://doi.org/10.1111/bjep.12402