Arbeitsbereich für Lehre für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Unterricht Forschung & Transfer
Hier werden alle Projekte der Professur vorgestellt, in welchen aktuell geforscht und/oder ein Beitrag zum Wissenstransfer geleistet wird.
Ob interne Projekte, übergreifende Zusammenarbeiten mit anderen Abteilung oder externen Kooperationspartner:innen, oder studentische Forschungsarbeiten im Rahmen der Lehre und Qualifikationsarbeiten – unser Ziel ist es, Wissen zu schaffen, zu teilen und in die Praxis zu tragen. Entdecken Sie spannende und innovative Forschungs- und Transferprojekte.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schreiben Sie uns.
Gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Resilienz mit Fokus der Stärkung von Kindern- und Jugendlichen bei Katastrophen
gefördert im Rahmen des Fellowship am Marsilius-Kolleg
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie das Leben von Individuen und gesellschaftlichen Systemen sowie das Gesundheits- oder das Bildungssystem und die öffentliche Sicherheit vor große Herausforderungen gestellt werden. Ähnliche Wirkungsmechanismen bringen der Krieg in der Ukraine oder klimawandelbedingte Naturereignisse mit sich. Dies stellt Kinder und Jugendliche vor große Aufgaben und belastet ihre individuelle Entwicklung und ihre Sozialisation in die Gesellschaft. Das Projekt, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Markus Ries, ist in diesem Zusammenspiel von Individuen, Institutionen und Gesellschaft angesiedelt. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird betrachten, welche Rolle der Schule und dem Katastrophenschutz zukommt, Heranwachsende auf Unsicherheiten vorzubereiten, Resilienz zu fördern und, wie Institutionen der gesamtgesellschaftlichen Gefahrenabwehr und die der Bildung zusammenarbeiten können. Die bildungswissenschaftliche Perspektive analysiert die sowohl präventive als auch interventionsbezogene Rolle der Schule in herausfordernden Zeiten und stellt beispielhaft dar, welchen Beitrag entsprechende Angebote für die Entwicklung von Heranwachsenden leisten können.
Selbstprofessionalisierung von Lehramtsstudierenden im Fokus von Q als didaktisches und forschungsmethodisches Instrument
Dissertationsprojekt Ines Kling
Professionelles Handeln gehört zu den Kernkompetenzen einer Lehrperson und dient dazu, im beruflichen Kontext differenziert und angemessen agieren zu können. Dabei ist der Schulalltag von zahlreichen Situationen geprägt, die durch individuelle Einstellungen, Werte und Normen beeinflusst werden. Dies erfordert, sich als Lehrer:in ständig mit der eigenen Person auseinanderzusetzen. Die persönlichen Sichtweisen und das eigene Handeln zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen ist jedoch kein fester Bestandteil der Berufsroutine. Somit bedarf es bereits im Studium Professionalisierungsprozessen, die die Lehramtsstudierenden nicht nur hinsichtlich ihres Professionswissens und Kompetenzzuwachses auf ihre künftige Tätigkeit im Schulalltag vorbereiten, sondern ebenfalls die Auseinandersetzung mit der eigenen Person als angehende Lehrer:in fokussieren.
Das kumulative Promotionsvorhaben hat zum Ziel, herauszufinden, inwiefern die Q-Methode als forschungsmethodisches und didaktisches Instrument (in der hochschulischen Lehrerbildung) eingesetzt werden kann, um Einstellungen, Überzeugungen und Werthaltungen von Lehramtsstudierenden aufzudecken. Zudem soll untersucht werden, inwiefern Q in der hochschulischen Lehrerbildung eingesetzt werden kann, um mittels Reflexionsprozessen, die durch das dynamische Q-Sortierverfahren angeregt werden, in einem angeleiteten Seminarkontext zur Selbstprofessionalisierung der Lehramtsstudierenden beizutragen.
Time Perspectives during Adolescence
In cooperation with Dr. Zena Mello and Dr. Frank C. Worrell the Adult and Adolescent Time Inventory (AATI) was translated into German in 2008. It assesses multiple dimensions of time perspective, time attitudes being the most researched of the dimensions. Time perspective describes individuals’ feeling and thinking about the past, the present and the future. While adolescence is a salient period for the development of time perspective, little is known about the moderating factors. (German) Research focuses on the association of time perspectives with these factors, such as educational context, developmental outcomes, (learning) experiences in school, political orientations or democratic experiences.
Bildungsverläufe und psychosoziale Entwicklung von Schülerinnen und Schülern an der Offenen Schule Waldau (BiO)
gefördert durch Eigenmittel der Universitäten Kassel und Heidelberg sowie der Offenen Schule Kassel Waldau (Versuchsschule des Landes Hessen (2011-2021)
Die Offene Schule Kassel-Waldau (OSW) ist eine Integrierte Gesamtschule vom 5. bis zum 10. Schuljahr, und eine von insgesamt fünf hessischen Versuchsschulen. Die Zusammensetzung der Klassen beachtet konsequent eine angemessene Durchmischung sozialer Milieus, unterschiedlicher Talente und Förderbedarfe sowie des Anteils von Jungen und Mädchen. Die OSW begreift diese Heterogenität als Bereicherung und Chance für die Schaffung von Lerngelegenheiten im personalen, sozialen und kognitiven Bereich. Die Studie ist als mehrperspektivische Multikohorten-Längsschnittstudie angelegt und untersucht die Bildungsverläufe sowie die psychosoziale Entwicklung von Schüler:innen an der OSW bis zum Verlassen der Schule nach Klasse 10. Ein Ziel der Studie ist die Analyse von differenziellen Effekten in Bezug auf die erfassten Konstrukte (verbalen Kompetenzen (KFT-V1), akademisches Selbstkonzept, selbstreguliertes Lernen, Schulleistungen (Noten), Interessen, motivationale Zielorientierungen, schulische Aspirationen, Sozialverhalten, soziale Kompetenzen, politische Einstellungen, Selbstwert, Zeitperspektiven) im Zeitverlauf.
#WirGestaltenSchule
gefördert von der BASF SE (2018-2023)
Im Leben von Heranwachsenden spielt Schule eine zentrale Rolle: Neben dem Kompetenzerwerb beeinflusst sie ihre individuelle Entwicklung, gesellschaftliche Teilhabe und den beruflichen Erfolg. Trotz der Bemühungen um soziale Bildungsgerechtigkeit nach den Ergebnissen der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 sind für Heranwachsende aus Familien mit niedrigerem sozialem Status, häufig verbunden mit Migrationshintergrund, die Chancen deutlich geringer, im Bildungssystem den Erfolg zu erzielen, der aufgrund ihrer kognitiven Voraussetzungen erwartbar wäre. Hier setzte das Schulentwicklungsprojekt #WirGestaltenSchule an. Es zielte darauf ab, diesen Prozessen entgegenzuwirken und die Chancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher im Bildungssystem zu verbessern. Initiiert und unterstützt von der BASF SE, in Zusammenarbeit mit dem externen Projektmanagement EDUCATION Y und durch das externe wissenschaftliche Begleitforschungsteam der Universität Heidelberg, der Stadt Ludwigshafen und der Schulverwaltung wurden nachhaltige Schulentwicklungsprozesse an Realschulen Plus in Rheinland-Pfalz umgesetzt und evaluiert, um junge Menschen in ihrer Bildungsbiografie zu unterstützen und Persönlichkeitsentwicklung positiv zu beeinflussen.
Organisationsentwicklung in Kitas
gefördert von der Robert Bosch Stiftung
Organisationen suchen vor dem Hintergrund der zunehmenden Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit des Weltgeschehens nach Antworten, wie sie im Sinne von lernenden Organisationen auf sich permanent wandelnde Anforderungen reagieren bzw. eine aktiv gestaltende Rolle einnehmen können. Das Projekt macht gelungene Organisationsentwicklungsprozesse sicht- und nutzbar. Nach einer ersten Bestandsaufnahme zu konzeptionellen Grundlagen für die Organisationsentwicklung im Elementarbereich, die gemeinsam mit Expert:innen aus Praxis, Politik und Wissenschaft diskutiert wurde, liegt nun erstmals ein Handbuch mit Fallbeispielen vor, welches in gemeinsamer Arbeit der Universitäten Heidelberg und Hildesheim mit der Robert Bosch Stiftung entstanden ist. Dieses Handbuch kann von den Trägern, den Leitungen oder auch in den Teams dazu genutzt werden, um die Qualität der eigenen Einrichtung zu diskutieren und Organisationsentwicklungsprozesse anzustoßen. In einer weiteren Projektphase stand die Analyse verschiedener Verbreitungsstrategien und der Wissenschafts-Praxis-Transfer im Fokus. Die se Erkenntnisse wurden genutzt um eine umfassende Leitungsqualifizierung „Werkstatt Kita leiten und entwickeln“ zu konzipieren und deren Wirkung auf die Kompetenzentwicklung der Teilnehmer:innen systematisch zu untersuchen.
Abgeschlossene Projekte
KoprofF - Bestandsaufnahme zu Rekrutierung, Einsatz und Kompetenzprofilen des Lehrpersonals in der Weiterbildung frühpädagogischer Fachkräfte
gefördert vom BMBF (2011-2013)
Das Lehrpersonal in der Weiterbildung spielt eine Schlüsselrolle im Hinblick auf die Qualität der Aus- und Weiterbildung frühpädagogischer Fachkräfte. Über die Rekrutierung, Einsatzformen und Qualifikation der Lehrenden ist bislang allerdings nur wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel des Verbundvorhabens der Universitäten Heidelberg und München, relevante Rekrutierungs- und Einsatzformen des Lehrpersonals zu erfassen sowie eine Bestandsaufnahme der Kompetenzprofile vorzunehmen. Hierbei sollte auch die professionelle Identität vertiefend untersucht werden. Die empirischen Daten wurden bei Trägern von Weiterbildung wie auch bei Lehrkräften erhoben. Hierzu ist eine Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden vorgesehen. Die Ergebnisse wurden in einer Daten- und Perspektiven-Triangulation analysiert. Die empirischen Ergebnisse zu zentralen Qualitätsmerkmalen der Weiterbildung sowie zu den Kompetenzen des Lehrpersonals sind gleichermaßen sowohl für die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum professionellen Handeln des Lehrpersonals in der Weiterbildung frühpädagogischer Fachkräfte, als auch für die Gestaltung der Praxis und für politische Entscheidungsfindungen bedeutsam.
Evaluation des buddY-Projekts im Landesprogramm Hessen und Niedersachsen
gefördert durch die Vodafone Stiftung Deutschland (2007-2010)
Gemäß dem Motto „Aufeinander achten. Füreinander da sein. Miteinander lernen“ sollen Schülerinnen und Schüler durch das Buddy-Projekt darin unterstützt und gestärkt werden, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen und Konflikte konstruktiv zu lösen. Das Buddy-Projekt wurde 1999 von der Vodafone-Stiftung ins Leben gerufen. Ziel ist es, gefährdete Kinder und Jugendliche zu unterstützen und Karrieren als Straßenkinder zu verhindern. Seitdem hat sich das Buddy-Projekt weiterentwickelt und bundesweite Bekanntheit erlangt. Es trägt dazu bei, an der Institution Schule neben der Wissensvermittlung den Erwerb zukunftsrelevanter Handlungskompetenz zu fördern. Seit dem Jahr 2005 wird das Buddy-Projekt durch einen eigenständigen Verein organisiert und in zahlreichen Landesprogrammen etabliert. Am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt am Main wurde des Landesprogramms in Hessen evaluiert. Dabei standen die Entwicklungsmöglichkeiten der am Buddy-Projekt beteiligten Schüler:innen im Zentrum. Zudem wurden auch mittelbare Veränderungsprozesse bei Schüler:innen von Buddy-Schulen, die selbst nicht in ein Projekt eingebunden waren, erfasst.